Steuer in die Hand statt das Leben lenken lassen – warum du Selbstverantwortung übernehmen solltest

“So ist das Leben eben. Ich kann nichts ändern. Es hilft ja eh nichts. Warum passiert das immer mir?” Kennst du diese Gedanken?

Vor 10 Jahren hab ich auch so gedacht. Ich dachte, dass das Schicksal mein Leben in der Hand hat. Und ich dem Leben im Grunde ausgeliefert bin. Ich war müde. antriebslos. passiv.
Wenn du Verantwortung übernimmst, nimmst du das Steuer für dein Leben in die Hand. Natürlich können wir nicht alles steuern. In diesem großen Universum ist jede:r von uns so klein. Und wir haben nun mal keinen Einfluss auf bspw. Schicksalsschläge oder Naturkatastrophen… Aber statt sich dem, was passiert, ausgeliefert zu fühlen, kannst du entscheiden, wie du reagieren möchtest. Wie du dem Leben antwortest.

Als 2014 meine Mutter an Krebs verstarb, hätte ich dem Leben die Schuld an unserem Elend geben können. Ich hätte mich jahrelang in Trauer und Ungerechtigkeit wälzen können. Aber ich hab mich dafür entschieden, dass – wenn ich schon am Leben bin – das Beste draus mache. Und so bin ich, statt wegzulaufen, gradewegs auf den ganzen Shit, auf all die Verletzungen der letzten Jahre zugegangen. Ich hatte natürlich keinen Einfluss darauf, dass Krankheit und Tod in unsere Familie kam. Aber ich hatte die Eigenmacht, zu handeln. Mich mit meiner Trauer auseinander zu setzen. Den Umstand, den ich nicht ändern konnte, akzeptieren zu lernen. Und ganz ehrlich, – auch wenn das scheiße war, da brauchen wir gar nicht reden – nichts hat mich so sehr aufgeweckt, verändert, mir meine Stärke bewusst werden lassen.
Ohne den Tod wäre ich niemals so dankbar fürs Leben.

Wie ist es bei dir? An welchen Schicksalsschlägen oder Umständen hältst du fest? Wo ist unaufgearbeiteter Shit vergraben? Wo denkst du, du kannst eh nichts ändern und was ist dein “normal”, dein “das ist halt so” oder “ich bin halt so”?

Um dir hier selbst mehr auf die Schliche zu kommen, möchte ich dir ein paar Gedankenanregungen mitgeben. Reflektionsfragen. Um Verantwortung zu übernehmen auf den verschiedenen Ebenen: Gedanken, Gefühle, Handlungen, Bedürfnisse. Schnapp dir Stift und Papier und los geht’s.

1. Übernimm Verantwortung für deine Gedanken und entwickle so ein “positives Mindset”

„Ich bin nicht meine Gedanken“ – Das war eine der ersten wichtigsten Erkenntnisse, die ich vor ca. 7 Jahren hatte. Du bist nicht deine Gedanken. Du bist wirklich so viel mehr als diese. Wir denken ca. 60.000 – 80.000 Gedanken am Tag. Davon sind die meisten Gedanken negativ. Und – wir wiederholen dieselben Gedanken immer und immer wieder. Du kannst dich selbst beim Denken beobachten. Du kannst eine Perspektive einnehmen, die objektiv zuhört.

Was für Gedanken denkst du? Um welche Themen dreht sich dein Kopf immer und immer wieder? Was denkst du über Beziehungen? Was über deinen Charakter? Was denkst du über deinen Beruf und was über Geld?

Wenn du nun beobachtest, stellst du fest: Das BIN ich also nicht.
Überleg mal, was dir damit möglich ist – zu jederzeit kannst du neu prüfen! Da du nun ein inneres Gespräch mit deinen eigenen Gedanken führen kannst (das klingt etwas komisch:D), musst du dir auch selbst nicht mehr unbedingt alles glauben, was du denkst. Damit kannst du deine Gedanken mit der Zeit immer positiver werden lassen, immer wieder neu in die Richtung ausrichten, in die du willst.

„Ich bin..“ sind die kräftigsten Worte, die du sagen und denken kannst. Mit diesen Worten schaffst du deine Wirklichkeit, denn du erschaffst dir damit dein zukünftiges Selbst.
Denkst du zum Beispiel „Ich bin ängstlich…“ wirst du
1.sehr oft das Gefühl der Angst erleben
2.dich genau dementsprechend verhalten, dich Dinge nicht trauen, dir nichts zumuten …

Du kannst heute entscheiden, in der Zukunft und auch jetzt direkt nicht mehr so ängstlich zu sein, wie bisher. Frag dich: Stimmt das WIRKLICH? Und nenne 3 Gegenargumente.
Frag dich: Dient mir denn dieser Gedanke? Und vor allem: Wer/Wie will ich denn stattdessen sein?

2. Übernimm Verantwortung für deine Gefühle und lerne einen gesunden Umgang mit ihnen

So wie du nicht deine Gedanken bist, bist du auch nicht deine Gefühle. Unseren Gefühlen fühlen wir uns oft ausgeliefert. Wir „stecken fest“, sie überfluten uns, wir „kommen da nicht raus“… Auch deine Gefühle kannst du beobachten. Und dich somit desidentifizieren.

Ich stelle fest, dass viele Menschen (und mir ging es kein bisschen anders) ihre Gefühle gar nicht fühlen können. Sie wissen überhaupt nicht, wie sie sich gerade fühlen, können ihre Gefühle nicht benennen, geschweige denn Gefühle voneinander trennen. Natürlich ist es dann auch schwierig, gut, gesund und liebevoll mit seinen eigenen Gefühlen umzugehen. Emotionen sind Energie in Bewegung (e-motion). Sie drücken sich vor allem über/durch unseren Körper aus. Du kannst also – um wieder „fühlen“ zu lernen – in deinen Körper spüren.

Was nimmst du zB.wahr, wenn du dich freust? Spürst du Weite, Wärme im Brustbereich oder wo anders? Oder wie empfindest du Ärger? Kannst du vielleicht Anspannung in den Armen und im Nackenbereich feststellen? Oder ein steifes Becken? Dennoch sind Körperempfinden nicht gleich Gefühle. Aber über diese finden wir einen Zugang zur emotionalen Ebene.

3. Übernimm Verantwortung für dein Verhalten und handle so im Einklang mit deiner inneren Wahrheit

Bist du dir unsicher, wie du dich Verhalten sollst? Reagierst du in manchen Situationen einfach total über? Fällt es dir schwer dein Verhalten zu verändern? Welche Gewohnheit würdest du gern ändern?

Wie wir handeln, heißt, was wir zB sagen oder tun, können wir beeinflussen. Du bist es, der/die es in der Hand hat, wie du dich verhältst. Verhaltensmuster zu durchbrechen und Gewohnheiten zu ändern, dauert – keine Frage. Da dürfen wir geduldig mit uns sein. Aber: Je bewusster du dir über deine Gedanke und Gefühle im Zusammenhang mit dem Verhalten bist, desto leichter wird es dir fallen, mit der Zeit auch dein Verhalten zu ändern.

Als allererstes die Frage, wo/wann du anders handeln willst. Schau dir einfach mal die aktuelle Lage, den Status quo an. Und vielleicht weißt du auch schon, wie du dich denn eigentlich gerne verhalten wollen würdest?

4. Übernimm Verantwortung für deine Bedürfnisse und lerne so, gut für dich zu sorgen

Du bekommst nie, was du willst? Du sorgst dich immer um alle anderen, kommst aber selbst viel zu kurz? Du weißt gar nicht, was deine Bedürfnisse eigentlich sind?

Ganz ehrlich: Ich war so abgeschnitten von meinen eigenen Bedürfnissen, dass ich lange überhaupt nicht verstand, was das eigentlich ist oder wieso wir diese eigentlich haben. Vielleicht geht’s dir auch so. Ich will jetzt gerade nicht zu stark ausholen, über das „was ist das, welche gibt es, wie äußere ich sie…“. Aber vllt ganz kurz: je nach dem, ob unsere Bedürfnisse erfüllt sind oder nicht, fühlen wir uns „gut“ oder „schlecht“. Das kannst du bestimmt an dem einfachen Beispiel „Hunger“, also dem körperlichen Bedürfnis nach Nahrung, nachvollziehen. Ich werde richtig „hangry“, wenn ich Hunger habe. Ich bin sicher, ich bin nicht die einzige.

Jedenfalls: Hier können wir gut ansetzen, um zu lernen, gut für uns selbst zu sorgen. Wenn ich merke, „Ah, ich brauche gerade einfach Austausch“, dann kann ich Verantwortung übernehmen, den Telefonhörer in die Hand nehmen und einen lieben Menschen anrufen. Oder: Wenn ich merke: „Boahhh,.. ich brauche gerade eigentlich echt einfach nur meine Ruhe..“, dann kann ich… je nach dem, entweder den Laptop zu klappen oder meinem Gegenüber genau das sagen: “Hey,.. es ist total schön, dass wir beisammen sind, aber ich merke, ich brauche gerade noch etwas Ruhe und würde mir die gerne gegeben.“

All in all: Auch, wenn es vielleicht anfangs unbequem erscheinen mag- Übernimm die Verantwortung! Du kannst wählen. Immer wieder neu. Und: Nimm auch erst mal an, wie es gerade ist. Das ist ok. Du bist genau so OK! Und noch genialer, wenn du anfangen möchtest, etwas zu verändern. Übernimm Verantwortung und feiere dich dafür.

Das größte Geschenk, dass du hast, bist du selbst und dein Leben! Du bist es WERT, dass du das schönste, bunteste, glücklichste, …….Leben lebst, was du dir vorstellen kannst. Was du dir im entferntesten nicht einmal zu träumen wagst, kann wahr werden. Du hast das Privileg, dieses Leben zu führen und darfst dem Leben selbst so antworten, wie du es möchtest und entscheidest zu tun.

Haben dir die Anregungen geholfen? Lass es mich gern wissen oder gib mir Bescheid, wenn du tiefer einsteigen möchtest. Ich bin gerne für dich da.

Liebe zu dir
Lisa

Lisa Wagner – Coach für feinfühlige Frauen

Das bin ich: warmherzig, vielfältig, hochsensibel, bewegungsliebend. Lebenskünstlerin, Freigeist, Visionärin und Spiegel. So wie du, Schülerin des Lebens.

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