So kannst du deinen inneren Kritiker “zähmen” 

Wir alle kennen diesen inneren Kritiker. Wir alle haben ihn, den inneren Kritiker. Das ist aber gar nicht das Problem. Die Lösung ist nicht -wie du dir vielleicht wünschst – ihn loszuwerden. Was dann die Lösung ist, und wie er eigentlich entsteht und wie du mit ihm besser umgehen kannst, erfährst du jetzt hier:

Wer er ist und was er mit uns machen kann

Der innere Kritiker vergleicht, bewertet, wertet ab, schimpft, nörgelt, beleidigt uns…

Er ist super unrealistisch, hat eine unfassbar negative Weltanschauung, ist weder tolerant, noch respektvoll und neigt zu Übertreibungen. Es ist der Anteil in uns, der sich gegen uns selber wendet. Er wartet nur darauf, einen Fehler, ein Missgeschick, eine Schwäche zu finden. Er spricht hart mit uns und macht uns Druck. 

Da ist es ganz natürlich und komplett verständlich, dass wir klein werden und jegliches Selbstvertrauen verlieren, wenn wir dieser “Stimme” glauben und ihr zu viel Macht geben.

Wenn du ihm glaubst, hat er gewonnen. Und du fühlst dich minderwertig.

Woher er kommt

Er entwickelt sich bereits in unserer Kindheit. Wie wir aufwachsen und wie uns unsere Bezugspersonen sehen, beeinflusst stark, wie wir uns selber sehen. Oft sind daher auch die Stimmen des inneren Kritikers die Stimmen, die wir früher auch gehört haben: “Du musst jetzt endlich brav sein”. “Du bist viel zu laut.”, “Du bist anstrengend…”

Wichtig ist aber zu verstehen, dass dieser Anteil die Aufgabe hatte uns zu beschützen. Kinder sind abhängig von ihren Eltern. Sie brauchen deren Zuwendung, Liebe und Unterstützung. Daher tun sie alles, um sich anzupassen, um “richtig” zu sein. Sie kommen nicht auf die Idee, dass evtl auch das Gegenüber gerade nicht sehr wertschätzend handelt, sondern nehmen alles auf sich und denken mit der Zeit immer mehr “ich bin falsch”, “es muss an mir liegen, ich bin schuld”, “ich bin es wohl nicht wert”, “ich bin irgendwie nicht genug”… “ich bin nicht schön genug”, “ich kann wohl nichts und schaffe nichts” usw.

Ist die „Kritik“ konstruktiv oder destruktiv?

Egal, ob eine Kritik von “außen” kommt oder du dich selber kritisierst. Die Frage ist immer, ob die Kritik konstruktiv oder destruktiv ist. Wenn sie konstruktiv ist, macht es Sinn, sie dankend entgegen zu nehmen. Diese Art von Kritik meint es gut mit dir, will dich weiterbringen und kann sehr wertvoll sein. Schau einfach, was du mit dem Feedback machen möchtest. Du kannst es dir anhören, und danach immer noch selber entscheiden, was du damit machen möchtest. Ist die Kritik jedoch destruktiv, also herablassend und zerstörerisch, dann ganz ehrlich, lass dich nicht ärgern. Da kannst du dein Gegenüber oder auch deinen inneren Anteil, der dich da so niedermachen will, echt am Arsch lecken. Tschüss. Tschau. So nicht mit mir. 

Wie wir ihn also bändigen können

1. Erkenne diese Stimme in dir erst mal an

Trete ihr wie ein beobachtendes Gegenüber gegenüber. Erkenne ihn einfach an, für das was er ist: ein Anteil deiner Selbst, der dich schützen will und halt etwas überreagiert, aber im Grunde auch einfach da sein will.

Frag dich: Wie sieht der eigentlich aus? Ist es überhaupt ein er – oder vielleicht eine Frau? Ist er überhaupt ein menschliches Wesen oder vielleicht eher abstrakt oder ein anderes Wesen? Du kannst ihm (dann wirkt er nicht mehr so beängstigend und bedrohlich) auch einen Namen geben.

2. Höre ihm genau zu

Frag dich: Was sagt eigentlich ganz konkret? Welche Vorwürfe macht er dir? Wo genau kritisiert er was? Was genau sagt er zu DIR. Formuliere die Ich-Botschaften in Du-Botschaften um: zB. “Wieso musst du ständig soo ängstlich sein”, “Mein Gott, stell dich nicht so an”, “Boah, du bist viel zu fordernd”, “Also das hättest du echt besser machen können” ,….

3. Distanziere dich

Erkenne, WIE feindselig und negativ er eigentlich ist. Würdest du einem Fremden erlauben so mit dir zu sprechen?! Und einem Freund doch auch nicht. Mach dir bewusst, dass du nicht alles glauben musst, was er sagt. Es muss nicht wahr sein was er sagt und nimm ihn nicht allzu ernst. 

4. Schau dir an, woher er kommt

Kennst du die Aussagen, die er so macht von früher? Von jemandem bestimmten oder bestimmten Erfahrungen? Hat vielleicht deine Oma einmal einen ähnlichen Satz zu dir gesagt? Oder deine Mutter dir genau das früher vorgeworfen?

5. Finde eine Gegenstimme zu ihm

Entwickle eine Gegenstimme: Den mitfühlenden Anteil in dir, der dich selbst bestärkt, dich unterstützt, dir Mut macht und Trost spendet, der an dich glaubt. Stelle diesen dem inneren Kritiker gegenüber. Wie würde die Gegenstimme jetzt reagieren? Vllt würde sie ihm sagen: “Mir ist Respekt wichtig und daher möchte ich nicht, dass du so mit mir redest.”, “Ich möchte dich ernst nehmen, akzeptiere aber keinen missachtenden Ton.” Diese Stimme hilft dir, realistischer zu sein und steht auch für dich ein. Sie könnte zB. sagen: “Stimmt, zum Teil hast du recht, ich bin echt ein lauter Mensch, aber dafür bin ich auch wahnsinnig lebendig und das mag ich sehr an mir.” Du darfst ihm- dem inneren Kritiker – ruhig gegen halten. Hör zu, aber fordere Respekt u Wertschätzung.

Du wirst merken, der innere Kritiker muss nicht verschwinden. Mit der Zeit verwandelt er sich zu einem konstruktiven, nützlichen Teil, der dich einfach pushen und weiterhin schützen will.

Begegne ihm, nimm ihn wahr und hör ihm auch mal zu, halte ihm gegen, setze im Grenzen – du bist der Chef!

Kommentier gerne mal, welcher der 5 Steps dir am Schwersten fällt und welcher dir auf der anderen Seite am Meisten weiterhilft.

Sei es dir selbst wert, ein friedliches Innenleben zu entwickeln!

Liebe Grüße 🙂
Lisa

Lisa Wagner – Coach für feinfühlige Frauen

Das bin ich: warmherzig, vielfältig, hochsensibel, bewegungsliebend. Lebenskünstlerin, Freigeist, Visionärin und Spiegel. So wie du, Schülerin des Lebens.

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